Active Surveillance (Aktive Überwachung)

Die Abgrenzung ‚active Surveillance’ oder ‚aktive Überwachung’ ist eine Strategie für jüngere, gesunde Männer, die grundsätzlich für eine kurative Therapie infrage kommen und deren Tumor zum Zeitpunkt der Diagnose nicht behandlungsbedürftig ist. Ziel der Therapie ist es, diesen Männern die Nebenwirkungen eines kurativen Eingriffs zu ersparen, solange ihr Tumor nicht progredient (d.h. nicht fortschreitet) ist.

Momentan gibt es in der gesamten Literatur (bis Dezember 2010) keinen Hinweis auf einen zu spät erkannten Tumorprogress unter Active Surveillance bei den genannten, in der S3 Leitlinie definierten Einschlusskriterien.

Diese sind:

  • PSA-Wert ≤ 10 ng/ml;
  • Gleason-Score ≤ 6;
  • T1c und T2a;
  • Tumor in ≤ 2 Stanzen;
  • ≤ 50 % Tumor in einer Stanze.

Der Tumor sollte in den ersten beiden Jahren durch PSA- Bestimmung und digital-rektale Untersuchung alle drei Monate kontrolliert werden. Bleibt der PSA-Wert stabil, ist 6-monatlich zu untersuchen.  Biopsien sollten alle 12- bis 18 Monate vorgenommen werden.

Der Weg der aktiven Überwachung sollte verlassen werden, wenn sich der Gleason Score auf mehr als 6 verschlechtert oder die PSA-Verdopplungszeit weniger als 3 Jahre beträgt.